Modeschöpfer Wolfgang Joop setzt sich bei seinen neuen Designs viel mit Klimaschutz und Bio-Materialien auseinander. «Was ich nicht mehr will, ist ein schlechtes Gewissen», sagte Joop (78) in Berlin bei der Vorstellung seiner neuen Kollektion der Marke «Wunderkind». In Zusammenarbeit mit dem Biomode-Unternehmen Hessnatur bringt der Designer wieder Blusen, Kleider, Shirts und Hosen auf den Markt.
Er habe nachhaltige Mode machen wollen, ohne dass sie zu «ökig» wirke, sagte der in Potsdam lebende Künstler. Es sei Luxus, mit «unschuldigen und frischen» Materialien zu arbeiten. «Es ist nicht Luxus, weil es teuer ist», sagte Joop. «Luxus ist eine Einstellung.» Die Vorstandsvorsitzende von Hessnatur, Andrea Homann, sagte, es sei eine Notwendigkeit, Mode nachhaltig zu kreieren, die zudem alles andere als ein «langweiliger Öko-Look» sei.
Joop erzählte auch, dass er seine Entwürfe noch immer per Hand skizziere. Auch seine Bücher habe er mit der Hand geschrieben, nicht per Computer – sonst gehe das nicht «ins Herz».
Zu der Aktion von Klimaaktivisten, die im vergangenen Jahr einen wertvollen Monet im Museum Barberini in Potsdam mit Brei beworfen hatten, sagte Joop: «Das entsetzt mich. Das ist Mord an einer unschuldigen Sache.» Kunst zu attackieren, finde er geradezu unfassbar. Die Aktion sei auch nicht die richtige Strategie, um Menschen für den Klimaschutz zu gewinnen.