Haare entfernen, ohne zum Rasierer zu greifen: Das geht mit Enthaarungscremes. Bei den 17 konventionellen Produkten, die die Zeitschrift «Öko-Test» (Ausgabe 5/2023) unter die Lupe genommen hat, kommen dafür Salze der Thioglykolsäure (Thioglykolat) zum Einsatz. Sie lösen die Hornschicht der Haare auf, können aber zu Hautirritationen führen.
Das bedeutet nicht nur eine Note Abzug für alle Produkte im Öko-Test. Die Haarentfernungscremes sollten auch nicht täglich und nicht zu großflächig angewendet werden. Als sicher gilt nach Berechnung des EU-Ausschusses für Verbrauchersicherheit (SCCS) eine Hautfläche, die der gleichzeitigen Behandlung von Achselhöhlen, unteren Beinen und Bikinizone entspricht.
Problematische Inhaltsstoffe und Auslobungen
Die gute Nachricht: Alle Produkte im Öko-Test enthalten die vorgeschriebenen Hinweise zur sicheren Anwendung vollständig – und empfehlen zusätzlich einen Tag vor der Enthaarung auf einer kleinen Stelle zu testen, ob keine Hautirritationen auftreten. Bei einer Creme bemängelten die Öko-Tester allerdings ein Fehlen des Hinweises, dass der Kontakt der Creme mit den Schleimhäuten vermieden werden soll.
Punktabzüge gab es zudem für sechs Enthaarungscremes, die PEG oder PEG-Derivate enthalten. Sie können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Zwei Produkte enthalten problematische Duftstoffe wie Cashmeran oder die polyzyklische Moschusverbindung Tonalid. In drei Produkten wurden aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen, unter denen krebserregende Bestandteile sein können.
Negativ bewerteten die Öko-Tester außerdem Auslobungen wie «sensitiv» oder «für empfindliche Haut». Da sich die jeweiligen Produkte nur wenig von den anderen unterschieden, lenkten die entsprechenden Begriffe davon ab, dass die Cremes mit Vorsicht zu verwenden sind – und an sich nicht sanft zur Haut.
Das Ergebnis: Fünf Enthaarungscremes erhalten das Öko-Testurteil «gut», darunter auch eines der günstigsten Produkte im Test, die «Bevola Enthaarungscreme Körper» von Kaufland (1,38 Euro pro 150 Milliliter). Sechs Produkte schneiden «befriedigend» ab, zwei bekommen das Testurteil «ausreichend». Zwei Produkte bewerten die Öko-Tester als «mangelhaft», zwei Markenprodukte rasseln als «ungenügend» durch.